Amphibienwanderung                                                  in der Samtgemeinde Eilsen

Vom Waldrand zum Gartenteich

Jedes Jahr im zeitigen Frühjahr bei Nachttemperaturen von über 6°C und vorwiegend feuchter Witterung beginnt die Amphibienwanderung. Der NABU Eilsen ist an mehreren Orten dabei!

 

Die Wandersaison beginnt in Luhden vergleichsweise spät, was sicherlich der erhöhten Lage am Nordhang des Wesergebirges geschuldet ist. Hier wandern abends und nachts zahlreiche Erdkröten, Bergmolche und Fadenmolche von den Wiesen am Waldrand zu den Gartenteichen im Dorf, um dort abzulaichen. Gelegentlich sind auch Feuersalamander und Grasfrösche anzutreffen. Diese sind in Luhden aber inzwischen sehr selten geworden. Bei ihrer Wanderung überqueren innerhalb weniger Tage viele Hunderte Amphibien die Straßen "Am Brink" und "Am Winterberg". Wir bringen die Tiere abends sicher auf die andere Straßenseite, damit sie nicht überfahren werden. Außerdem informieren wir die Anwohner über den Beginn der Amphibienwanderung. Denn jeder einzelne kann zum Schutz der Tiere beitragen, indem er während der Wandersaison bei Dunkelheit diese beiden Straßen mit dem Auto meidet und eine andere Route wählt. Auch langsames Fahren hilft den Tieren sehr. Schilder weisen auf die Amphibienwanderung hin.

 

 Im Jahr 2018 begann die Amphibienwanderung in Luhden am 10. März. Nur wenige Tage später kam der Winter mit Frost und Schnee zurück, so dass die Wanderung vorerst zum Erliegen kam. Erst am 2. April stiegen die Temperaturen so weit, dass sich die Amphibien wieder aus ihren Schlupfwinkeln wagten. Bis zum 13. April dauerte die diesjährige Wanderung an. Insgesamt konnten wir 434 Erdkröten, 38 Bergmolche, 15 Fadenmolche und einen Feuersalamander sicher auf die andere Straßenseite bringen.

 

Im Jahr 2019 begann  die Amphibienwanderung in Luhden am 3. März. Einige Frostnächte unterbrachen die Wanderung. Am 16. März kam aber endgültig der Frühling und bis zum 2. April haben wir 499 Erdkröten, 32 Bergmolche und 37 Fadenmolche gezählt.

 

Im Jahr 2020 begann die Amphibienwanderung in Luhden am 8. März. Bis zum Ende des Monats wurden 333 Tiere gesichtet. Darunter waren Erdkröten, Bergmolche, Fadenmolche und seit vielen Jahren das erste Mal wieder ein Grasfrosch. Diese gab es früher recht häufig in Luhden, bis die Bestände stark zurückgingen. Nachtfröste bereiteten der Wanderung ein plötzliches Ende.

 

Im Jahr 2021 begann die Amphibienwanderung aufgrund der vorherigen kalten Temperaturen in Luhden erst am 29. März. Die Erdkröten laichten sofort ab. Molche wurden aber zunächst kaum gesichtet, da es zwar warm, aber sehr trocken war. Einen Feuersalamander entdeckten wir auch. Nach nur 4 Nächten, in denen die Tiere wandern konnten, brach leider schon die nächste kalte Phase mit Nachtfrösten an. Daher waren viele Amphibien noch nicht am Ziel ihrer Wanderung angelangt. Erst Mitte April wurde die Wanderung fortgesetzt, so dass bereits die ersten Kaulquappen geschlüpft waren, als die letzten Nachzügler an den Gewässern eintrafen und auch endlich ablaichen konnten. Weil durch den pandemiebedingten Lockdown in den Abendstunden so gut wie kein Straßenverkehr unterwegs war und die Anwohner sich sehr umsichtig verhalten haben, bestand kaum Gefahr für die wandernden Tiere. Daher konnten wir weitgehend auf die sonst üblichen, abendlichen Kontrollgänge verzichten, bei denen die Amphibien in den vergangenen Jahren über die Straße gesetzt wurden. Eine genaue Zählung der Tiere fand dadurch in diesem Jahr nicht statt.

 

Im Jahr 2022 ließen sich die ersten Erdkröten am 14. März blicken. Die Nächte waren bisher sehr kalt, so dass die Amphibien bislang noch in ihren Winterquartieren verharrten.

 

Im Jahr 2023 begannen die Erdkröten, Faden- und Bergmolche in Luhden ihre Wanderung am 17. März. Bereits 3 Tage später hatten die ersten Tiere abgelaicht.

 

Im Jahr 2024 starteten die ersten Amphibien in Luhden bereits am 16. Februar ihre Wanderung - einige Wochen früher als in den Jahren zuvor. Der Februar war sehr warm mit milden Nächten.

 

Am Ortsausgang von Bad Eilsen in Richtung Röhrkasten entlang der Obernkirchener Straße unterstützen wir seit einigen Jahren den NABU Obernkirchen beim Aufbau eines Amphibienschutzzauns. Dieser bewahrt Tiere, die vom Hang des Bückebergs zu den nahe der Aue gelegenen Teichen wandern, vor den Gefahren der Straße.